Sagen und Legenden aus Mecklenburg-Vorpommern

Sagen und Legenden aus Mecklenburg-Vorpommern


Ivenack - Landkreis Demmin,
Tausendjährige Nonnen-Eichen

An der Straße von Stavenhagen nach Altentreptow biegt man gleich hinter dem Ivenacker See nach Ivenack ab. Geradezu kommt man in den Park, nutzt vorher aber noch den Parkplatz.

Zu den bereits unter Denkmalschutz stehenden Tausendjährigen Eichen kamen 1962 Dorf und Tiergarten als Landschaftsschutzgebiet hinzu. Bereits im 18. Jahrhundert gab es den Wild-Tiergarten. Das barocke Schloss wurde auf den Grundmauern des 1555 säkularisierten Klosters errichtet. Im Schlosspark liegen Kirche (um 1700 neu errichtet), Orangerie, Teehaus und Reithalle eng beieinander und lassen das gräfliche (Graf von Plessen bis 1945) Leben nachempfinden. Dieser stets herrschaftliche Schutz hat die Eichen gut gedeihen lassen.

Im 19. Jahrhundert sollen es noch 20 Eichen gewesen sein. Um 1900 standen noch elf Bäume. Heute gibt es sechs große Stieleichen. Die stattlichste wird auf 1200 Jahre (teils bis 1500 Jahre) geschätzt. Ihre jüngeren Nachbar sind etwa 800 bis tausend Jahre alt. Der Methusalem ist über 35 Meter hoch und hat einen Stammumfang von etwa elf Metern. Noch immer können die Bäume Nachkommen erzeugen, denn es fallen keimfähige Eicheln.

Diesen ist auch das hohe Alter zu verdanken. Schon die Slawen trieben die (noch fast Wild-) Schweine zur Mast unter die Eichen. Den Verbiss auch durch anderes Wild ertrugen nur die stärksten Bäume, die dadurch ohne Licht- und Nahrungskonkurrenten wachsen konnten. Das später im Wildpark gehaltene Dam- und Rotwild (teils bis zu 600 Tiere) nutzte ebenfalls gern diese Früchte des Waldes. Dadurch wuchsen die Bäume zu den wohl ältesten Eichen in Deutschland und vielleicht Mitteleuropas heran.

Die Sage von 1857 bezieht sich auf das bis 1555 bestandene Zisterzienser-Nonnenkloster, das anschließend fast spurlos gelegt wurde. Sieben der stärksten Eichen sollen verwunschene Nonnen sein. Sie haben "in uralten Zeiten" ihr Gelübde gebrochen und eine schreckliche Sünde begangen. Zur Strafe wurden sie in diese Eichen verwandelt. Nach tausend Jahren sollen sie mit dem einzelnen Absterben der Eichen alle einhundert Jahre nacheinander erlöst werden. Die erste Nonne wurde also schon erlöst. Hoffentlich bewahrheitet sich die alte Legende. So hätten die Menschen noch über Jahrhunderte Freude an den Tausendjährigen Eichen von Ivenack.

Text aus: Hartmut Schmied, Die Schwarzen Führer Mecklenburg-Vorpommern, Freiburg i. Br. 2001





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Legendenforscher Dr. Schmied
Legendenforscher Dr. Schmied

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