Sagen und Legenden aus Mecklenburg-Vorpommern

Sagen und Legenden aus Mecklenburg-Vorpommern


Hansestadt Stralsund,
Ein schlechtes Omen für Wallenstein

Im südöstlichen Altstadtkern steht die mittlere der drei Pfarrkirchen dieser Stadt. St. Jakobi wurde 1303 erstmalig genannt und hat von den drei Kirchen am meisten gelitten. 1628 schossen die Wallensteinschen Truppen auf das Gotteshaus. Dann kamen 1678 die kurfürstlichen Soldaten und trafen mit rund 40 Kugeln Langhaus und Turm. 1813 zerstörte die Druckwelle eines explodierenden Schiffes die Fenster. Die größten Schäden aber brachten die Bombentreffer 1944 und die Plünderungen nach Kriegsende. Etwas abseits des Touristenstroms gelegen, wurde wegen der großen Bauschäden nur sehr zögerlich in die Erhaltung der Bausubstanz investiert. Inzwischen begann seit 1990/91 eine umfassende Restaurierung und schon teilweise Nutzung für Veranstaltungen.

Von den etwa 30 Kanonenkugeln aus Wallensteins Belagerung, die die Jakobikirche trafen, sind heute noch einige an der Ostseite in größerer Höhe zusehen. Unter Wallensteins Belagerung hielten sich die Schäden in Grenzen und das war einem Glücksumstand und etwas Aberglauben zu verdanken. Ursprünglich wollte der listige Wallenstein Soldaten nach der Trojanischen-Pferd-Methode in der Stadt einquartieren. Die Stralsunder lehnte solche Gastfreundschaft ab und der Feldherr marschierte im Juni 1628 vor der Stadt auf. Den Stralsundern aber standen die Dänen und Schweden bei und sie selbst kämpften tapfer.

Die Kaiserlichen verloren allein an einem der ersten Tage 1.500 Mann von 25.000. Die mit vielen Teichen und dem Sund umgebene, gut befestigte Stadt blieb uneinnehmbar. Als Wallenstein gerade mit seine Generälen bei einem Glas Wein im Feldlager vor den Toren saß, da traf ein Querschläger das Glas des Befehlshabers, während er es zum Munde führte. Das war ein großer Schock und ein schlechtes Omen für ihn. Sofort brach Wallenstein das Lager ab, 12.000 Soldaten soll er bis dahin schon verloren haben, und zog sich nach Mecklenburg zurück. Der Sieg der Stralsunder nach fast einmonatiger Belagerung wird seither alljährlich, mit Unterbrechungen, im Juli bei den Wallensteintagen gefeiert.

Text aus: Hartmut Schmied, Die Schwarzen Führer Mecklenburg-Vorpommern, Eulen Verlag, Freiburg i. Br. 2001





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Legendenforscher Dr. Schmied
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