Tourismus beschert MV zusätzliche Großstadt mit 125.000 Einwohnern

Im Moment des sich abzeichnenden neuen Übernachtungshochs für 2009 und verbesserter Sympathiewerte hat die Präsidentin des Landestourismusverbandes, Sylvia Bretschneider, auf die Herausforderungen der kommenden Jahre für die Tourismusbranche im Nordosten hingewiesen: „Mecklenburg-Vorpommern ist auf dem vorläufigen Gipfel der Tourismusentwicklung angekommen. 20 Jahre nach dem Mauerfall zählt dieses Kapitel zu den Erfolgsgeschichten im Osten Deutschlands“, sagte sie anlässlich der Veröffentlichung neuer Daten zur Gästezufriedenheit. Der Tourismus sei ein ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor und verleihe auch Bereichen wie der Gastronomie, dem Einzelhandel oder der Kultur wichtige Impulse. Infolge der aktuellen Gästebefragung des Verbandes ist das durchschnittliche Bruttoeinkommen der MV-Urlauber zwischen 2007 und 2009 von ca. 2.300 auf 2.500 Euro gestiegen; die Tagesausgaben eines Urlaubers stiegen von 67 auf 75 Euro. „Der Tourismus beschert Mecklenburg-Vorpommern eine zusätzliche Großstadt: Auf 365 Tage gerechnet, stellen allein die Übernachtungsgäste eine kaufkräftige Einwohnerzahl von rund 125.000 dar“, sagte die Verbandspräsidentin.

In den folgenden Jahren werde die Tourismusbranche unter anderem mit einer sich verschärfenden Wettbewerbssituation umgehen müssen, die sich auch aufgrund der negativen Bevölkerungsentwicklung in Deutschland ergebe. „Bundesländer wie Schleswig-Holstein oder auch Länder wie Polen verbessern ihr touristisches Angebot und erhöhen damit den Druck auf Mecklenburg-Vorpommern“, so Frau Bretschneider. 2010 müsse der Nordosten zudem ohne den Impuls einer zusätzlichen Großveranstaltung wie der Bundesgartenschau auskommen. Als weitere schwierige Rahmenbedingung nannte Sylvia Bretschneider die Sommerferienregelung der kommenden Jahre. „Durch die ungünstige Aufteilung verkürzt sich die Haupturlaubszeit von durchschnittlich rund 90 bis auf 73 Tage im Jahr 2014, wodurch der Branche Millionenverluste drohen und den Touristen schwierige Verkehrsverhältnisse.“ Damit steige die Notwendigkeit, die Erreichbarkeit des Urlaubslandes per PKW, Zug und Flugzeug weiter zu verbessern. Sie denke, so Sylvia Bretschneider, vor allem an tragfähige Lösungen für die Nadelöhre auf die Inseln Rügen und Usedom sowie auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und an die dringend verbesserungswürdige Bahnverbindung zwischen Berlin und Rostock. „Angesichts dieser Herausforderungen für den Tourismus müssen die touristischen Angebote in Mecklenburg-Vorpommern noch besser vermarktet, ihre Qualität und Reichweite gesteigert sowie neue Gästegruppen im In- und Ausland angesprochen werden“, erklärte sie. Wie es gelingen könne, sich auch in internationalen Netzwerken festzusetzen, hätten der Germany Travel Mart im Mai in Rostock und die Jahreskonferenz der Amerikanischen Tourismus Gesellschaft Ende Oktober in Heiligendamm gezeigt. Im internationalen Wettbewerb helfen könne den Anbietern von Unterkünften die von der Bundesregierung angekündigte Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent. „Dabei begrüße ich, dass die Unternehmer laut Umfragen frei werdende Finanzen mehrheitlich für die Qualifizierung und Bezahlung von Mitarbeitern und für Modernisierungen vorsehen wollen“, sagte Sylvia Bretschneider. Der Tourismusverband schließe sich der Forderung an, wonach auch gastronomische Betriebe von einem gesenkten Steuersatz profitieren sollten.

Aktuelle Gästebefragung: Viel mehr Licht als Schatten

Infolge des Qualitätsmonitors Deutschland der Deutschen Zentrale für Tourismus, aus dem der Landestourismusverband in den vergangenen zweieinhalb Jahren repräsentative Daten aus 6.700 bislang geführten Interviews erhalten hat, bewerteten die Gäste das Urlaubsangebot im Sommer 2009 insgesamt noch etwas besser als im Vorjahr. Dies gilt neben der Gesamtzufriedenheit (1,7 auf einer Notenskala von 1 bis 6) zum Beispiel für das gastronomische Angebot, das mit der Durchschnittsnote 1,9 bewertet wird (Sommer 2008: 2,0). Auch die Öffnungszeiten in Tourismus und Einzelhandel (2,0 gegenüber 2,1) sowie die in den vergangenen Jahren eher als durchschnittlich angesehene Freundlichkeit der Bevölkerung (1,8 gegenüber 2,0) wurden positiver beurteilt. Die größten Reserven attestieren die Gäste Mecklenburg-Vorpommern beim Preis-Leistungs-Verhältnis der Unterkünfte (Note 2,1; Rang 10 von 11 beteiligten Regionen). „Dies sollten wir ernst nehmen, aber auch im richtigen Zusammenhang betrachten“, erklärte Sylvia Bretschneider. In Urlaubsregionen mit gutem Image gebe es eine entsprechend hohe Erwartungshaltung, insbesondere auch dort, wo Touristen ihren Haupturlaub verbringen. „Fakt ist jedoch, dass unsere Gäste immer erfahrener werden und im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Situation den Gegenwert für ihre Ausgaben tendenziell kritischer prüfen“, so die Verbandspräsidentin.

Rostock, 3. November 2009, Nr. 134

© Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des TMV




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