Mehr familienfreundliche Unterkünfte in Ostsee Region

Mit 81 ausgezeichneten Unterkünften, Orten, Gastronomie- und Freizeiteinrichtungen ist das vom Landestourismusverband eingeführte Gütesiegel "Familienfreundlicher Urlaub" in Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich gestartet. Im Zuge des neuen Qualitätsmanagements konnten rund 60 Prozent mehr Einrichtungen zertifiziert werden als nach dem 2005 initiierten Wettbewerb für familienfreundlichen Urlaub. Vor drei Jahren wurden 49 Einrichtungen ausgezeichnet. "Es war sinnvoll, den Wettbewerb in einen dauerhaften Prozess zu überführen. Das gute Ergebnis zeigt: Mecklenburg-Vorpommern bietet eine immer bessere Qualität für Familienurlaub an", sagte Mathias Löttge, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern.

Jürgen Seidel, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus ergänzte: "Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den beliebtesten Familienreisezielen in Deutschland. Das Siegel soll beim Ausbau dieser guten Position helfen. Es setzt einheitliche Standards für familienfreundliche Angebote. Und der Gast weiß: Wo ihn der kleine Fisch Gustav am Eingang empfängt, sind Familien gern gesehen."

Das Siegel wird nach Prüfungen unabhängiger Tester verliehen. Dazu gehören unter anderem anonyme Anfragen per Telefon oder Internet sowie Vor-Ort-Tests, bei denen die Familienfreundlichkeit anhand eines mit wissenschaftlicher Hilfe erarbeiteten Kriterienkataloges bewertet wird. Dieser sieht beispielsweise für Hotels speziell ausgewiesene Familienangebote, familiengerechte Zimmer mit Verbindungstür, besondere Speisen- und Getränkeangebote, einen hauseigenen Spielplatz sowie die Möglichkeit, Babysitter zu stellen oder zu vermitteln, vor. Nach drei Jahren muss der Beweis für die Familienfreundlichkeit neuerlich erbracht werden. In Zukunft können sich in jedem Jahr weitere Einrichtungen der Qualitätsprüfung stellen bzw. einen neuen Versuch starten; 16 der insgesamt 97 Bewerber haben die Kriterien in diesem Jahr noch nicht erfüllen können.

Mathias Löttge zufolge ist ein schärferes Profil als Familienland unter anderem deshalb wichtig, "weil es in Zukunft gilt, Familien anzusprechen, die ihren Urlaub bislang am Mittelmeer verbracht haben." Der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen zufolge orientieren sich besonders Familien mit kleineren Kindern stärker in Richtung Inlandsurlaub. Generell können sich 45 Prozent der Familien mit Kindern vorstellen, in naher Zukunft einen Urlaub in Deutschland zu verbringen. "Wichtig ist aber, den Familien ein Angebot zu machen, das ihren Vorstellungen und Erfahrungen entspricht", so Löttge. Der Schlüssel zum Erfolg könne in noch mehr familiengerechten Hotels, attraktiven Urlaubspaketen und Alles-inklusive-Angeboten, besseren Betreuungsleistungen oder im Verzicht auf die Kurtaxe für Kinder und Jugendliche liegen. Reserven sieht Löttge auch bei gastronomischen Einrichtungen. Unter anderem deshalb werde der Tourismusverband gemeinsam mit dem Dehoga-Landesverband eine Muster-Speisekarte für gesunde und kindgerechte Speisen und Getränke entwickeln, erläuterte er.

Schon heute machen in Mecklenburg-Vorpommern überdurchschnittlich viele Familien mit Kindern Urlaub: Geht in Deutschland insgesamt jede fünfte Reise auf deren Konto, ist es im Nordosten jede vierte und im Sommer sogar fast jede dritte. Die meisten Familienurlauber zwischen Ostseeküste und Seenplatte kommen aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Brandenburg und Berlin. Laut der aktuellen Gästebefragung des Tourismusverbandes bewerten Familien ihren Urlaub mit Note 1,7. Vier von fünf Familien geben an, wiederkommen zu wollen. Überdurchschnittlich zufrieden zeigen sie sich mit Landschaft, Natur und dem Badeangebot; Reserven erkennen sie beim Schlechtwetterangebot und dem Preis-Leistungs-Verhältnis.