Studie MV-Urlaub

91 Prozent der Gäste stellen dem Land ein sehr gutes oder gutes Zeugnis aus

Erstmals seit 2003 liegen in Mecklenburg-Vorpommern wieder repräsentative Informationen zur Zufriedenheit der Urlaubsgäste vor. Der Tourismusverband hat sich am Qualitätsmonitor Deutschlandreisen der Deutschen Zentrale für Tourismus und der Europäischen Reiseversicherung beteiligt, mit dem auch Vergleiche mit anderen Bundesländern möglich sind. Vorgestellt wurden die Ergebnisse auf dem 17. Tourismustag des Landes im Ostseebad Dierhagen. Danach sind 91 Prozent der Gäste mit ihrem Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern sehr zufrieden oder zufrieden. „Die Natur, die gute Luft und die Bademöglichkeiten bleiben die wichtigsten Argumente für einen Urlaub zwischen Ostseeküste und Seenplatte“, erklärte Mathias Löttge, neuer Präsident des Tourismusverbandes.

Ganz vorn platziert sich Mecklenburg-Vorpommern beim Thema Landschaft: 87 Prozent der Gäste fühlen sich von den natürlichen Reizen des Landes angezogen. Sehr hoch ist auch die Zufriedenheit mit den Bademöglichkeiten. Diese werden in Mecklenburg-Vorpommern mit Note 1,4 bewertet, im Rest Deutschlands mit 1,9. Auch beim Radwandern, Wandern und bei Touren auf dem Wasser bekommt das Urlaubsland bessere Noten als Deutschland insgesamt.

Am zufriedensten sind dem Monitoring zufolge die Erstbesucher und die jüngeren Gäste zwischen 14 und 29 Jahren. „Das bietet uns einerseits gute Chancen für die Zukunft, heißt aber auch, dass wir in den kommenden Jahren mehr tun müssen, um die wiederkehrenden Gäste noch zufriedener zu stellen“, erklärte Mathias Löttge. Qualität und Service müssten dann als Argumente greifen, wenn die erste Begeisterung dem kritischen Blick weiche. Löttge riet zu einer besseren Kundenpflege durch beispielsweise mehr Rabatt- und Bonussysteme. Als sehr positiv bewertete er, dass die Gäste Mecklenburg-Vorpommerns mit einer Sicherheit von 1,92 – 1,0 steht für sehr sicher – wiederkommen wollen, während dieser Wert bundesweit nur bei 2,07 liegt. „Diese Aussage deckt sich mit den Ergebnissen der Sommerurlaubsstudie des Europäischen Tourismus Instituts, wonach fast ein Drittel der deutschen Sommerurlauber in den kommenden Jahren eine Reise nach Mecklenburg-Vorpommern ins Auge fasst – auch das ist ein bundesweiter Spitzenwert“, so Löttge.

Nachholbedarf attestiert das Qualitätsmonitoring dem Land hingegen bei Schlechtwetterangeboten und beim Shopping. Hier liegt Mecklenburg-Vorpommern jeweils leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Für das Preis-Leistungs-Verhältnis der Unterkünfte vergeben MV-Urlauber die Note 2,2 – während die Durchschnittsnote 2,0 ist. Die mit rund 30 Prozent Anteil wichtigste Zielgruppe, die Familien, bewertet das Preis-Leistungs-Verhältnis mit Note 2,5, der Bundesdurchschnitt liegt bei 2,25. Dazu Mathias Löttge: „Daran müssen wir als Familienurlaubsland etwas ändern. Wir als Gastgeber müssen den Familien mit noch mehr freundlichen und günstigen Angeboten entgegenkommen.“ Familienurlaub sei zudem eines der Schwerpunktthemen im Marketing des Tourismusverbandes im Jahr 2008. Unter anderem werde die zweite Runde im Familienwettbewerb des Landes eingeläutet, sagte Löttge.

Er kündigte an, dass sich der Verband fortan kontinuierlich am Qualitätsmonitor beteiligen wird. „Wir brauchen ständig aktuelle Informationen zur Zufriedenheit von Kurz- und Haupturlaubern, um unser Marketing zu justieren“, erklärte Löttge. So soll Anfang des kommenden Jahres erstmalig eine Befragung der Wintergäste Mecklenburg-Vorpommerns vorgenommen werden, mit der auch repräsentative Aussagen für verschiedene Urlaubsregionen Mecklenburg-Vorpommerns getroffen werden können. Für die aktuelle Qualitätsanalyse wurden im vergangenen Sommer in Mecklenburg-Vorpommern 1000 Urlaubsgäste unter anderem nach den Reisemotiven, der Zufriedenheit, der Gastronomie und den Urlaubsaktivitäten befragt.